Felix Schütz

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Deutschland  Felix Schütz

Geburtsdatum 3. November 1987
Geburtsort Erding, Deutschland
Größe 181 cm
Gewicht 89 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2006, 4. Runde, 117. Position
Buffalo Sabres

Karrierestationen

2003–2004 Jungadler Mannheim
2004–2005 EV Landshut
2005–2006 Saint John Sea Dogs
2006–2007 Foreurs de Val-d’Or
2007–2008 ERC Ingolstadt
2008–2010 Portland Pirates
2010–2011 ERC Ingolstadt
2011–2013 Kölner Haie
2013–2014 Admiral Wladiwostok
2014 EHC Red Bull München
2014–2015 HK Awangard Omsk
2015 Dinamo Riga
Torpedo Nischni Nowgorod
2016–2017 Rögle BK
2017–2019 Kölner Haie
2019–2020 Straubing Tigers
2020 EV Landshut
2020–2021 Adler Mannheim

Felix Schütz (* 3. November 1987 in Erding) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2003 und 2021 unter anderem 378 Spiele für den ERC Ingolstadt, die Kölner Haie, EHC Red Bull München, Straubing Tigers und Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf der Position des Centers bestritten hat. Zudem war Schütz, der mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018 die Silbermedaille gewann, auch in Nordamerika, Russland und Schweden aktiv.

Schütz durchlief beim TSV Erding die Jugendmannschaften und wechselte 2002 zu den Jungadlern Mannheim. Dort spielte der links schießende Angreifer 2003/04 in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), wo er mit den Mannheimern den Titel gewann. 2004/05 spielte er für den EV Landshut in der 2. Bundesliga, kam jedoch noch verstärkt im DNL-Team der Bayern zum Einsatz. Für die Saison 2005/06 war er ursprünglich beim ERC Ingolstadt eingeplant, wo er auch einen Vertrag bis 2008 besaß. Jedoch entschied sich Schütz zu einem Wechsel in die kanadische Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec zu den Saint John Sea Dogs, die ihn beim CHL Import Draft 2005 in der ersten Runde an Position 41 gezogen hatten. Dort gelang ihm eine gute Saison, und er entwickelte sich zu einem der Leistungsträger in der Mannschaft. Er wurde zum Jahreswechsel 2006/07 zu den Foreurs de Val-d’Or transferiert. Beim NHL Entry Draft 2006 wurde Schütz von den Buffalo Sabres an 117. Stelle in der vierten Runde ausgewählt.

Zur Saison 2007/08 kehrte er zum ERC Ingolstadt zurück. Im Mai 2008 unterschrieb er bei den Buffalo Sabres einen Dreijahresvertrag und spielte die Saison 2008/09 sowie 2009/10 bei deren Farmteam Portland Pirates in der American Hockey League.[1] Nachdem er sich im Trainingslager 2010 erneut keinen Platz im NHL-Kader der Sabres erkämpfen konnte, entschloss sich Schütz im Oktober 2010 zu einer Rückkehr nach Deutschland und wurde vom ERC Ingolstadt verpflichtet.[2] Am 18. Oktober 2011 wurde sein Vertrag bei den Bayern aufgelöst. Noch am selben Tag wurde er vom Ligarivalen Kölner Haie verpflichtet. Die nächsten beiden Spielzeiten war Schütz für den Verein aus dem Rheinland aktiv, wobei er insbesondere in der Saison 2012/13 mit 41 Punkten in der Hauptrunde hinter Andreas Holmqvist zweitbester Scorer seines Teams war und mit 23 Toren zusammen mit Chris Minard die meisten Tore für seine Mannschaft erzielte.[3] In den Playoffs war er mit zehn Punkten am Finaleinzug der Haie in dieser Saison beteiligt.

Am 2. Juli 2013 gaben die Kölner bekannt, dass der Vertrag im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst wurde, so dass Schütz in der Saison 2013/14 in die russische KHL zum dort neu gegründeten Team Admiral Wladiwostok wechselte.[4] In seiner ersten Saison in der höchsten russischen Eishockeyliga wurde er mit 38 Punkten bester Scorer seines Teams und erreichte mit Wladiwostok die Playoffs, in welchen man dem späteren Gagarin-Cup Sieger HK Metallurg Magnitogorsk unterlag.[5][6]

Zu einer Vertragsverlängerung kam es allerdings den Sommer über nicht, weil Schütz offenbar auf ein besser dotiertes Angebot hoffte. So absolvierte der zu diesem Zeitpunkt 26-jährige Nationalspieler schon in der Vorbereitung einige Einheiten für den EHC Red Bull München, konnte aber aus versicherungstechnischen Gründen kein Testspiel für die Münchner machen. Er unterschrieb am 18. September 2014 einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Roten Bullen in der Deutschen Eishockey Liga. Einen Monat später kehrte er jedoch zu Admiral zurück und nutzte dabei eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.[7]

Schütz (links) im WM-Spiel gegen Frankreich (2016)

Im Dezember 2014 wurde er, nach 15 KHL-Partien für Admiral, gegen Tom Wandell vom HK Awangard Omsk eingetauscht.[8] Für Omsk absolvierte Schütz 23 Partien, in denen er fünf Scorerpunkte sammelte. Im Juli 2015 wechselte Schütz innerhalb der KHL von Awangard Omsk zu Dinamo Riga, da Omsk ihn über ein Tauschgeschäft abgeben wollte und Schütz diesem Anliegen zuvorkommen wollte.[9] Nach nur elf Partien für Riga wechselte er im Oktober 2015 zum Ligakonkurrenten Torpedo Nischni Nowgorod.[10]

Nachdem sein Vertrag in Nowgorod im Dezember 2015 in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde, heuerte Schütze einen Monat später beim Rögle BK aus der Svenska Hockeyligan an. Auch in der Folgesaison 2016/17 spielte er für den schwedischen Erstligisten und erzielte in der Relegation das entscheidende Tor, welches der Mannschaft aus der südlichsten Provinz Schwedens den Klassenverbleib sicherte.[11]

Im Juli 2017 meldeten die Kölner Haie seine Rückkehr.[12] In der Hauptrunde der Saison 2017/18 wurde er mit 46 Punkten erfolgreichster Spieler seines Teams und war damit unter den zehn besten Scorern der DEL.[13] In der Folgesaison 2018/19 war er mit 34 Punkten dritterfolgreichster Scorer seines Teams, was jedoch zu keiner Fortsetzung seines Engagements bei den Rheinländern führte.[14]

In der Spielzeit 2019/20 lief Schütz zunächst für den IK Oskarshamn in der Svenska Hockeyligan auf. Er absolvierte jedoch nur sechs Ligaspiele und wechselte noch während der Saison zu den Straubing Tigers zurück in die DEL. Bis zum pandemiebedingten Abbruch der DEL-Saison 2019/20 erreichte Schütz 15 Scorerpunkte in 27 Spielen. Aufgrund des späten Saisonstarts in der DEL kehrte Schütz im Oktober 2020 zum EV Landshut in die DEL2 zurück, bei dem er schon in der Saison 2004/05 gespielt hatte.[15] Kurz vor dem verspäteten Saisonbeginn der DEL wechselte Schütz im Dezember des gleichen Jahres zu den Adlern Mannheim. Mit diesen schaffte er den ersten Platz der DEL-Gruppe Süd und erreichte in den Playoffs das Halbfinale. Im August 2021 gab der inzwischen 33-jährige Schütz bekannt, sich zunächst vom Leistungssport zurückzuziehen.[16] Im Oktober 2022 wurde Schütz als Team-Manager bei seinem Heimatklub TSV Erding vorgestellt.

Im Jahr 2005 begann die Nationalmannschaftskarriere von Schütz, als er bei der U-18-Weltmeisterschaft sowie bei der Junioren-WM für das DEB-Team zum Einsatz kam. 2006 folgte eine weitere Nominierung für die Junioren-Auswahl bei der Weltmeisterschaft. Außerdem wurde er von Uwe Krupp zur Division-I-Weltmeisterschaft erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen, wo er mit dem Team den Aufstieg erreichte. Bei der Weltmeisterschaft 2010 war er der Schütze des 2:1-Siegtreffers im Eröffnungsspiel gegen die USA.

In der Folge bestritt der Stürmer die Weltmeisterschaften 2011, 2012, 2013, 2014, 2016 und 2017 mit der DEB-Auswahl, bei denen er insgesamt dreimal das Viertelfinale erreichte. Zudem absolvierte er die Olympia-Qualifikationsturniere in den Jahren 2013 und 2016, von denen lediglich das Turnier im Jahr 2016 von Erfolg gekrönt war. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gehörte Schütz ebenfalls zum deutschen Aufgebot, gewann die Silbermedaille und wurde dafür am 7. Juni 2018 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[17]

Erfolge und Auszeichnungen

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Schütz beim Empfang der Medaillengewinner der XXIII. Olympischen Winterspiele im Rathaus Köln

Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2003/04 Jungadler Mannheim DNL 29 22 20 42 10
2004/05 EV Landshut 2. Bundesliga 24 1 2 3 8 5 0 0 0 2
2004/05 EV Landshut DNL 9 6 8 14 33 2 2 3 5 0
2005/06 Saint John Sea Dogs LHJMQ 65 21 31 52 61
2006/07 Saint John Sea Dogs LHJMQ 18 4 7 11 16
2006/07 Foreurs de Val-d’Or LHJMQ 27 15 18 33 28 20 5 10 15 22
2007/08 ERC Ingolstadt DEL 46 12 13 25 76 3 0 1 1 2
2008/09 Portland Pirates AHL 78 15 27 42 61 5 1 1 2 2
2009/10 Portland Pirates AHL 67 13 14 27 61 3 0 0 0 10
2010/11 ERC Ingolstadt DEL 35 5 7 12 32 4 0 0 0 4
2011/12 ERC Ingolstadt DEL 9 1 1 2 0
2011/12 Kölner Haie DEL 37 10 20 30 34 6 3 2 5 2
2012/13 Kölner Haie DEL 50 23 18 41 56 12 3 7 10 4
2013/14 Admiral Wladiwostok KHL 54 16 22 38 36 5 2 1 3 8
2014/15 EHC Red Bull München DEL 9 3 2 5 6
2014/15 Admiral Wladiwostok KHL 14 3 4 7 16
2014/15 HK Awangard Omsk KHL 12 2 2 4 4 11 1 0 1 25
2015/16 Dinamo Riga KHL 11 1 1 2 8
2015/16 Torpedo Nischni Nowgorod KHL 12 0 2 2 25
2015/16 Rögle BK SHL 11 4 2 6 0
2016/17 Rögle BK SHL 50 8 13 21 28 41 2 0 2 0
2017/18 Kölner Haie DEL 50 18 28 46 30 6 2 3 5 2
2018/19 Kölner Haie DEL 50 15 19 34 28 7 3 2 5 16
2019/20 IK Oskarshamn SHL 6 0 2 2 16
2019/20 Straubing Tigers DEL 27 7 8 15 16
2020/21 EV Landshut DEL2 9 9 10 19 0
2020/21 Adler Mannheim DEL 24 3 4 7 14 3 1 0 1 0
DNL gesamt 38 28 28 56 43 2 2 3 5 0
2. Bundesliga/DEL2 gesamt 33 10 12 22 8 5 0 0 0 2
DEL gesamt 337 97 120 217 292 41 12 15 27 30
LHJMQ gesamt 110 40 56 96 105 20 5 10 15 22
AHL gesamt 145 28 41 69 122 8 1 1 2 12
KHL gesamt 104 22 31 53 89 16 3 1 4 33
Svenska Hockeyligan gesamt 67 12 17 29 69 4 2 0 2 0

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2004 Deutschland U17-WHC 10. Platz 5 0 1 1 0
2005 Deutschland U20-WM 9. Platz 6 0 0 0 6
2005 Deutschland U18-WM 8. Platz 6 2 1 3 2
2006 Deutschland U20-WM Div. I 1. Platz 5 1 3 4 8
2006 Deutschland WM Div. I 1. Platz 5 2 5 7 0
2007 Deutschland U20-WM 9. Platz 6 5 3 8 8
2010 Deutschland WM 4. Platz 9 2 2 4 4
2011 Deutschland WM 7. Platz 7 3 1 4 4
2012 Deutschland WM 12. Platz 4 0 1 1 0
2013 Deutschland Olympia-Quali 2. Platz 3 0 0 0 2
2013 Deutschland WM 9. Platz 7 1 0 1 6
2014 Deutschland WM 14. Platz 5 0 1 1 2
2016 Deutschland WM 7. Platz 7 2 5 7 2
2016 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz 3 4 1 5 2
2017 Deutschland WM 8. Platz 8 1 1 2 0
2018 Deutschland Olympia 2. Platz, Silber 7 1 2 3 10
Junioren gesamt 28 8 8 16 18
Herren gesamt 65 16 19 35 34

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Felix Schütz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Felix Schütz erhält Vertrag bei Buffalo Sabres (Memento vom 12. Mai 2008 im Internet Archive)
  2. eishockey.info, Felix Schütz kehrt nach Ingolstadt zurück
  3. Spielerstatistik Kölner Haie Saison 2012/13, Eliteprospects.com, abgerufen am 25. März 2018
  4. Der Eishockeynationalspieler Felix Schütz spielt tief im Osten, Badische Zeitung, 10. Januar 2014, abgerufen am 18. März 2018
  5. Spielerstatistik Admiral Wladiwostok Saison 2013/14, Eliteprospects.com, abgerufen am 25. März 2018
  6. KHL Spielerstatistik Hauptrunde Saison 2013/14, Eliteprospects.com, abgerufen am 25. März 2018
  7. merkur-online.de, Felix Schütz wechselt zu Admiral Wladiwostok, 23. Oktober 2014
  8. spox.com, Im Tausch für Tom Wandell - Schütz wechselt nach Sibirien, 16. Dez. 2014
  9. Nationalspieler Felix Schütz wechselt innerhalb der KHL von Avangard Omsk zu Dinamo Riga. In: eishockeynews.de. 17. Juli 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 9. September 2015.
  10. Wechsel innerhalb der KHL: Felix Schütz hat einen neuen Club gefunden. In: idowa.de. 10. Oktober 2015, abgerufen am 13. Oktober 2015.
  11. Schütz schießt Rögle zum Klassenerhalt, Kicker, 30. März 2017, abgerufen am 20. März 2018
  12. http://www.haie.de/news/nationalspieler-felix-schuetz-zurueck-bei-den-haien
  13. DEL Spielerstatistik Hauptrunde Saison 2017/18, Eliteprospects.com, abgerufen am 25. März 2018
  14. Haie trennen sich von Hospelt, Schütz und Sulzer. dtoday.de, 12. April 2019, abgerufen am 2. August 2019.
  15. Günter Klein: Eishockey: Warum Nationalspieler Felix Schütz freiwillig in die DEL2 geht. In: Der Spiegel. 30. Oktober 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  16. Felix Schütz: „Ich gönne mir eine Auszeit am Gardasee“. Abgerufen am 24. August 2021.
  17. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 7. Juni 2018: ... zeichnete die deutschen Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus. ...